5. Rauhnacht · 28./29. Dezember

Loslassen in Frieden

In dieser Nacht darf es besonders leise werden. Nicht alles, was schwer war, muss noch mit ins neue Jahr gehen.

Die fünfte Rauhnacht lädt dazu ein, Altes sanft aus dem Weg treten zu lassen. Nicht mit Druck. Nicht mit großen Entscheidungen. Sondern mit einem inneren Nicken.

Vielleicht gibt es Gedanken, die dich lange begleitet haben. Erinnerungen, Erwartungen, Muster oder Gefühle, die sich irgendwann einmal sinnvoll angefühlt haben – und heute einfach nur müde machen. Diese Nacht fragt nicht warum sie da waren. Sie fragt nur: Dürfen sie jetzt gehen?

Loslassen bedeutet hier nicht, etwas wegzustoßen. Es bedeutet, Frieden zu schließen. Mit dem, was war. Mit dem, was nicht geklappt hat. Mit dem, was schwerer war als gedacht.

Du kannst dir vorstellen, wie sich der Weg vor dir ein wenig freier anfühlt, wenn Ballast leise zur Seite tritt. Ohne Drama. Ohne Erklärung. Einfach, weil Platz entstehen darf.

Vielleicht unterstützt dich dabei dein kleines Abendritual: eine Kerze, ein Moment Stille, der Rauch, der Gedanken mitnimmt, ein Wunschzettel, der sich im Feuer auflöst. Oder einfach ein bewusster Atemzug.

Diese Nacht erinnert uns daran: Nicht alles muss verstanden werden, um losgelassen zu werden. Manches darf einfach in Frieden gehen. Und genau darin liegt eine große Form von Freiheit.